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Erkundungen in Nepal
 - Frühjahr 2009 -
 

 

Sonnenuntergang in Chitwan Sauraha

Khopra Danda, Annapurna mit Dhaulagiri

Gurung-Dorf Ghandruk, Annapurna Nepal

Annapurna I - ABC

Machhapuchare - Annapurna

Mode Khola - Annapurna

Langtang - Ganesh Himal

Yakweiden im Langtang, Nepal

Kyanjing Ri, Langtang, Nepal

 

 

Reisebericht 20.03. - 30.04.2009

 

Vorwort

 

Meine zweite Heimat ruft, obwohl ich erst vor gut 4 Monaten aus Nepal zurück gekehrt bin. Manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn die Zeit auch einmal recht schnell vergeht. Die Weihnachtszeit liegt schon weit zurück. Meine Enkelin Lara ist inzwischen drei Jahre alt und den zweiten Geburtstag von Nick haben wir vor 4 Tagen gefeiert. Also der richtige Zeitpunkt, dem tristen nasskalten Wetter in unseren Breitengraden zu entfliehen.

 

Wie bereits in den letzten 3 Jahren, möchte ich mit unserem Team in Kathmandu möglichst wieder Neuland, zumindest aber vor Jahren in Nepal besuchtes Terrain erneut erkunden. Eine konkrete Planung haben Govinda und ich noch nicht vorgenommen. Alle Einzelheiten werden wir flexibel vor Ort entscheiden.

 

 

 

© Klaus Töpfer

HIMATREK

Gelsenkirchen, Mai 2009

www.himatrek.de
info@himatrek.de
 

 

Bahnhof Gelsenkirchen01. Tag - 20.03.2009

 

Tschüss ihr Lieben bis in 6 Wochen. Meine Frau Dorlis, die dieses mal nicht mit nach Nepal kommt, Tanja, Carina und die Enkelkinder Nick und Lara haben mich zum Bahnhof Gelsenkirchen gebracht. Der Regionalexpress nach Duisburg rollt ein. Winke, winke. Eingepfercht stehe ich zwischen Fußballfans mit meinem Gepäck an der sich gerade schließenden Tür. Heute Abend findet das Abstiegsduell zwischen dem VFL Bochum und Mönchengladbach statt. Irgendwie finde ich doch noch einen Sitzplatz.

 

Mit dem ICE erreiche ich ab Duisburg pünktlich den Flughafen Frankfurt. Im Terminal 2, Halle E macht kurz darauf der Schalter der GULF auf. Einchecken, den Koffer bin ich los und der „Urlaub“ kann beginnen, wie üblich mit dem Warten zum Boarding. So vertiefe ich mich in den Roman einer meiner Lieblingsautoren. Wer glaubt, das es etwas über das Himalaya, Nepal, den Buddhismus oder ähnliches ist, der irrt. Mit einem packenden Horror von Stephen King vertreibe ich mir die Zeit.

 

Flughafen Bahrain02. Tag - 21.03.2009

 

Nach einer Schlummerpause während des Fluges im modernen Airbus, setze ich das Schmökern in Bahrain fort. Die dicke Jeans und Socken sind bereits im Rucksack verschwunden. Ein dünnes Hemd, die leichte ¾-Hose und Sandalen werden auch in den kommenden Tagen in Kathmandu als Bekleidung ausreichen.

 

Wie gemäß Wetterbericht zu erwarten, sind die Gipfel des Himalaya beim Anflug in dicke Wolken gehüllt. Erst kurz vor dem Aufsetzen durchbricht das Flugzeug die Wolkendecke. Die sofort vom Piloten eingeleitete Vollbremsung folgt wie erwartet. Wie das Leben halt so spielt: Bei der Einreisekontrolle bin ich der Erste, unten am Gepäckband wieder einmal einer der Letzten. Während des Wartens auf meinen Koffer, lerne ich unsere Kunden Hans-Dieter, Wolfgang und Franz kennen, die ebenfalls an Bord der GULF waren. Vor dem Flughafen begrüßen uns wie üblich Govinda mit Frau Radhika und Prasanta. Im Hotel Manang angekommen, ist „mein“ Zimmer 501 reserviert. So beginnt gleich das Training, denn die Ortsteile Kathmandus werden nur stundenweise mit Strom versorgt. Die verfügbare Energie reicht für die Millionenstadt Kathmandu, gerade jetzt zur Trockenzeit, bei weiten nicht aus. Statt mit den Lift, geht es zu Fuß in die 5. Etage hinauf.

 

Am Abend feiern wir bei Kerzenschein mit unseren Kunden im Delima Garden gemütlich den Einstieg in die nepalische Küche. Zu gut gekühlten Gorka Bier, einer deftigen Hot & Sour Soup lasse ich mir Fried Momos schmecken. Da es ab 21 Uhr für 4 Stunden im Stadtteil Galkopakha (nördlich von Thamel, dort wo unser Büro liegt) wieder Strom gibt, begeben wir uns trotz der Finsternis dorthin. Ein kurzer Blick in die eingegangenen Emails, ein Anruft nach Hause und dann wird es Zeit, sich aufs Ohr zu legen. Ein langer Tag geht zu Ende.

 

03. Tag - 22.03.2009

 

Unsere Gäste Marco und Rico aus Österreich sind bereits nach Lukla abgeflogen, als ich gegen 8:30 Uhr im Büro eintreffe. Hans-Dieter, Wolfgang und Franz hatten gestern Abend noch entschieden, mit einem privaten Kleinbus nach Beshi Sahar zu fahren und werden mit Guide Ram erst gegen 10 Uhr in Richtung Annapurna aufbrechen. Bis zur nächsten Stromunterbrechung um 11 Uhr schaffen wir es, mein Notebook online zu bringen. Ein Email zu Dorlis und den Kindern, der erste Bürotag ist zwangsweise beendet.

 

Elke trifft ein, die mit Tara einige Tage im Langtang „on trek“ war. Sie hat sich etwa 3 Monate „Auszeit“ in Nepal genommen und entschieden, wie bereits vorab in Deutschland angeboten, mit mir an der Tour ins Annapurna teilnehmen. Tara, der begonnen hat Deutsch zu lernen, wird uns als Guide begleiten, um seine Kenntnisse in der Praxis zu verbessern. Zuvor werde ich mit Govinda 3 Tage nach Chitwan fahren, um ein paar Resorts/Hotels in Sauraha in Augenschein zu nehmen, insbesondere um auch zwei im Park liegende Resorts erstmals zu begutachten.

 

Markt in Kathmandu, NepalWährend heute morgen noch die Sonne schien, sind inzwischen dicke Wolken aufgezogen. Es beginnt zu tröpfeln. Nichtsdestotrotz begeben Elke und ich uns auf Sightseeingtour durch Kathmandu. Der übliche, aber auch für mich immer wieder interessante Rundgang, die Eingehtour: Thamel, Stupa Kathesimbhu, lokaler Markt, Durbar Square und zurück über den Gewürz- und Gemüsemarkt. Die Straßen in Thamel sind inzwischen komplett neu asphaltiert. Durbar Square Kathmandu, NepalDoch schon jetzt zeigen sich die ersten Löcher und Risse. Hier scheint viel Entwicklungshilfe ohne ausreichende Ausbildung der nepalischen Bauarbeiter verschwendet worden zu sein. Es ist ungewöhnlich kühl. Ich kann mich nicht erinnern, im März in Kathmandu jemals lange Hose, Socken und dazu noch eine Jacke getragen zu haben. Auf der Dachterrasse des Helena mit herrlichen Rundblick über Kathmandu ist es in der 7. Etage ungemütlich, so dass wir von dort oben flüchten. Um 20 Uhr liegt Thamel bereits wieder im Dunkeln. Die meisten Geschäfte sind geschlossen. Die Treppen bis hinauf in die 5. Etage des Hotel Manang, flackern im spärlichen Kerzenschein. Dem Notstromaggregat scheint der teure Diesel ausgegangen zu sein.

 

04. Tag - 23.03.2009

 

Um 8 Uhr flammt im Hotel die Beleuchtung auf. Im Büro stehen wir jedoch weiterhin ohne Power da. Es wird Zeit nach Chitwan aufzubrechen. Dort soll die Energieversorgung angeblich besser sein. Zumindest ist es dort wärmer. Heute zeigt sich Kathmandu schon wieder von seiner sonnigen Seite. Am Abend sind Govinda und ich seit langen wieder im City Heaven. Ein neuer Besitzer seit Anfang dieses Jahres und schon ist die Qualität von Speisen und Getränken wieder in Ordnung und das weiterhin zu sehr günstigen Preisen.

 

05. Tag - 24.03.2009 Chitwan

 

Zur Erkundungsreise nach Chitwan hat Govinda einen Privatwagen mit Fahrer, namens Ganesh, gemietet, damit wir dort möglichst flexibel unterwegs sein können. Mit an Bord ist Elke, die sich kurzfristig entschlossen hat, den Chitwan Nationalpark zu besuchen. Wir werden sie im bekannten Tiger Camp in Sauraha unterbringen, wo sie an den verschieden Programmen im Park teilnehmen kann.

 

Gegen 10 Uhr verlassen wir Kathmandu. Es wird ein sehr warmer Tag, aber es bleibt dunstig. Je mehr wir uns dem Terai im Süden Nepals nähern, nimmt die Schwüle zu. Auf bekannter Strecke zweigen wir in Mugling von der Verbindungsstraße Kathmandu-Pokhara nach Süden ab. An der Einmündung des Seti in den Trisuli gönnen wir uns eine Fotopause. Im Herbst 2006 endete hier unsere Rafting-Tour. Ein paar Kilometer weiter steigt an der gegenüber liegenden, steil aufragenden Uferböschung dicker hellgelber und weißer Qualm auf. Polternd donnert Geröll aus der Wand in den Trisuli. Stellenweise haben sich Geröllhalden im Wasser aufgetürmt. Was ist passiert? Ein Buschbrand? Nein, ein kontrollierter (?) Abbrand des alten Grases. Wie bei uns noch in den 50er und 60er Jahren praktiziert, glaubt man durch diese Maßnahme eine Düngung und zugleich ein besseres Wachstum zu erreichen. Letztendlich produziert man CO2, vernichtet die frischen Triebe und das Kleintier, welches keine Chance hat, dem Feuer zu entfliehen. Durch die enorme Hitze wird zudem der Kalkstein regelrecht aus der Wand gesprengt.

 

Mündung des Seti in den Trisuli, Nepal Tiger Camp, Chitwan

 

Am Nachmittag setzen wir Elke im Tiger Camp ab. Govinda und ich begeben uns zum Gaida Wildlife Camp. Das Resort liegt etwa 15 Fahrminuten außerhalb von Sauraha im Nationalpark am Ufer des Dhunre Kola, einem Zufluss zum Rapti River. Hier beziehen wir, mitten im Wald gelegen, im landesüblichen 1-Zimmer Bungalows mit Bad für eine Nacht Quartier. Da man von der Außenwelt regelrecht abgeschnitten ist und auch keine Verbindung zum Internet besteht, fahren wir am frühen Abend nochmals nach Sauhara zurück.

 

Im Internet-Shop gibt es zwar Strom, doch kein Power im Tower. Ohne Stromversorgung des Sendemasten ist keine Verbindung zur Welt möglich. Ab 20 Uhr soll alles wieder funktionieren, wird versprochen. Sonnenuntergang am Rapti, ChitwanDie Wartezeit nutzen wir zum Besuch beim gegenüber liegendem Barbier, schlendern zum Sandstrand des Rapti und genießen dort den malerischen Sonnenuntergang. Dunkelrot versinkt die Sonne hinter den Baumwipfeln, deren Strahlen von der Wasseroberfläche glitzernd reflektiert werden, bis die gesamte Landschaft in nächtliche Grautöne übergeht.

 

Wieder zurück im Gaida Wildlife Camp endet gerade die Vorführung des Stocktanzes der hier lebenden Taurus. Eine etwa 12-köpfige Gruppe des Reiseveranstalters GeBeCo und ein paar weitere Privat-Gäste sind zugegen. Ein reichhaltiges Barbecue Buffet wird eröffnet. Wir lassen es uns schmecken.

 

Chitwan, Nepal06. Tag - 25.03.2009

 

Chitwan, NepalErst in den frühen Morgenstunden wird es etwas kühler. Mit dem Gezwitscher der Vögel, erwacht die Tierwelt. Zum Frühstück in der Dining Hall werden die Gäste von GeBeCo verabschiedet. Wir starten zu einer Kanufahrt auf dem Dhunre mit 4 weiteren Nepali als Gäste an Bord. Der Fluss schlängelt sich durch eine lagunenartige Landschaft. Im seichten Wasser und in den Baumwipfeln zeigt sich die vielfältige, bunte Vogelwelt. Hoch oben vom Baum behält ein Kormoran die Übersicht. Nach etwa einer halben Stunde mündet die Fahrt in den Rapti. Der Wasserstand ist wegen des sehr trockenen Winters ungewöhnlich niedrig. Flussabwärts driften wir gemächlich dahin. In Höhe der Elefanten-Zuchtstation gehen wir an Land. Nach einer kurzer Wanderung auf sandigem Pfad durch hohe Gräser und Büsche, die auch hier teilweise abgebrannt wurden, erreichen wir die Station. Welch eine Überraschung. Eine Elefantenkuh hat Zwillinge geboren. Die kleinen halten ihr mittägliches Nickerchen im Schatten ihrer Mutter. Später werden sie beim Ausritt zum täglichen Bad neben ihr her trotten. Verspielt sind die Jungtiere, hätte doch einer gerne meine Weste ergattert.

 

Sauraha, Chitwan Elefanten-Zwillinge in Chitwan, Nepal Chitwan, Unique Wildresort

 

Zur Mittagzeit ist es recht heiß geworden. Inzwischen sind wir in das Unique Wild Resort, etwa 5 Gehminuten vom Zentrum Saurahas entfernt, umgesiedelt. Eine Anlage, die keinen Vergleich mit dem Gaida Wildlife Camp scheuen muss. Dies gilt eigentlich für fast alle Hotels und Resorts in und um Sauraha. Hier im Park zu wohnen, lohnt keinesfalls, allein schon wegen des doppelt so hohen Preises, zumal sich auch die gebotenen Programme im Park nicht unterscheiden.

 

Den Sonnenuntergang warten wir wieder am Ufer des Rapti ab. Elke trifft von einem abenteuerlichen Tag mit dem letzten Boot ein. Sie berichtet von ihren Erlebnissen. Nicht immer hat man das Glück neben Vögeln und Rotwild auch Affen, Nashörner und Krokodile ausgiebig in freier Natur beobachten zu können.

 

Fischfang in Chitwan07. Tag - 26.03.2009

 

Heute wollen wir ein wirklich im Park liegendes Resort besuchen. Ziel ist das Island Jungle Resort. Einige Kilometer hinter Bharatpur zweigen wir von der nach Butwal führenden Hauptstrasse nach Süden ab. Nach 8 Kilometern endet die Schotter- und Sandpiste, die nur zur Trockenzeit mit einem normalen PKW befahrbar ist, unmittelbar am Ufer eines Seitenarms des Narayanis. Dort werfen einige Frauen die Netze zum Fischfang aus. Ein Bootsmann erwartet uns. Hinüber geht es zum anderen Ufer. Der anschließende 5-minütige Fußweg zum Resort vermittelt den ersten Eindruck einer Dschungel-Wanderung. Diese Anlage ist mit zahlreichen Doppelbungalows, die sich entlang des Ufers in den Wald schmiegen, für den Naturfreund, der die einsame Idylle sucht, zu empfehlen. Auf Wunsch ist auch eine Übernachtung im Zelt, direkt auf der Uferböschung möglich. Leider bleibt uns nicht genügend Zeit, um am Nachmittag an einem der Parkprogramme teilzunehmen.

 

Bootsmann, Chitwan   Chitwan, NepalIsland Jungle Resort, Chitwan

 

Pünktlich zur Mittagzeit treffen wir im Kingfisher Resort (Tiger Island) ein, dort wo wir im Frühjahr 2000 unseren ersten Aufenthalt in Chitwan verbrachten. Mussten wir damals den Seitenarm des Narayanis per Boot überqueren, so ist er momentan vollständig ausgetrocknet. Diese Anlage wird z.Z. renoviert und voraussichtlich erst im nächsten Jahr wieder eröffnet. Auf der Rückfahrt nach Sauraha gibt Ganesh kräftig Gas als wolle er die Formel 1 gewinnen bzw. seine Fahrkünste beweisen. Ich muss ihn bitten, doch etwas bedächtiger zu fahren. Reisfeld in Chitwan, Nepal

 

Jetzt Ende März treffen Ernte und Pflanzzeit im Terai aufeinander. Weizen und Gerste sind bereits überwiegend geerntet. Die abgeernteten Felder werden gedüngt, gepflügt und unter Wasser gesetzt. Die vorgezogenen Reispflänzchen werden Stück für Stück per Hand gesetzt. Wie schon in den Tagen zuvor beobachtet, finden sich allerorts verkohlte, brennende und qualmende Flächen. Die Unsitte des Abbrand findet selbst im Park, obwohl verboten, zischen Büschen und Bäumen statt. Mich wundert es, dass sich hier noch kein Großbrand entfachen konnte. Eine Aufklärung der Bevölkerung ist zwingend notwendig.

 

Die letzte Nacht verbringen wir im Tiger Camp, direkt am Rapti gelegen.

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08. Tag - 27.03.2009 Annapurna

 

Govinda muss nach Kathmandu ins Büro zurück. So verabschieden Elke und ich uns in Manakamana und warten auf den Bus nach Pokhara. Mit etwa einstündiger Verspätung trifft der Bus mit Tara und welch eine Überraschung auch mit Dawa an Bord ein. Dawa war mit mir auf der Tour im Herbst vergangenen Jahres als Träger dabei und hat mich sicher über den Laurebiniak Pass bis nach Nagarkot geleitet.Tara & Dawa - Pokhara, Nepal

 

Wie all die Jahre, ziehen wir in Pokhara in das Lake View Resort ein. Die letzten Besorgungen für das morgen beginnende Trekking, noch einmal zum Barbier, schnell die neusten Emails abrufen und wo nötig beantworten, dann ist der Tag um. Auch Dorlis gratuliere ich vorab zum morgigen Geburtstag, denn in den kommenden Tagen sind wir abseits der elektronischen Kommunikation. Bis schließlich alle Dinge im Rucksack und in der Trekking-Tasche verstaut sind, ist die Uhr schon fast auf Mitternacht vorgerückt.

 

Taxi nach Beni - Annapurna, Nepal09. Tag - 28.03.2009

 

Für die Fahrt nach Beni, gönnen wir uns ein Taxi. Sehr schnell hat man die Dauer solch einer Fahrt im Frühjahr vergangenen Jahres vergessen. Vier Stunden sind es bis Beni auf verhältnismäßig guter Straße. Der Monsun, die Hitze und die starke Belastung durch schwer beladene LKWs haben die Asphaltdecke gewaltig an der Rändern angeknabbert. Die Schlaglöcher mit lockerem Schotter sind unübersehbar mehr geworden. Noch 2 Jahre und von dieser „Straße“ wird kaum etwas übrig geblieben sein. Ab Beni folgen wir 1 ½ Stunden der Schotterpiste entlang des Kali Ghandaki, die durch einige Schlammlöcher unterbrochen ist. Kurz vor Tatopani, der letzten Haltestelle für Busse und Taxen, endet die Fahrt.

 

Während wir im April 2008 nach Tatopani wanderten, zweigen wir heute in das Tal des Ghara Khola ab. Unser heutiges Ziel ist Ghara (1.700 m), das Heimatdorf von Tara, Govindas Frau Radhika, Prasanta, Rudra, Dev, Dipendra, ... . Lodge in Ghara, AnnapurnaAls ich im Jahre 1999 mit Dorlis hier hinauf kam, wohnte die Familie Govinda Poudel noch hier. Sachi  war gerade geboren und Shova, die älteste Tochter, besuchte die 1. Klasse der Grundschule, Shila den Kindergarten. Während des Aufstiegs von etwa 650 Höhenmeter setzt Regen ein. In der Namaste Lodge, der einzigen in Ghara, beziehen wir Quartier. Tara lernt nun auch „Mau Mau“, Dawa kennt es bereits vom vergangenem Herbst. Von den Beiden erlernen Elke und ich anschließend „Dumbal“. So verbringen wir einen lustigen Abend mit Karten spielen, nur unterbrochen durch eine frisch zubereitete Nudel-Gemüse-Suppe aus der Küche der Lodge.

 

Dhaulagiri bei Sonnenaufgang, Nepal10. Tag - 29.03.2009

 

Ghara erwacht zum Leben. Der Morgennebel löst sich auf. Es grüßen die Gipfel des Nilgiri und Tukuche Peak. Fast genau 10 Jahre sind vergangen und ich befinde mich wieder auf der Terrasse von Govindas Haus. Das Zimmer auf der rechten Seite war für mich und Dorlis als Gastzimmer eingerichtet. Rudra, damals 15 Jahre jung, baute für uns das „Örtchen“, wie er mir später in Kathmandu erzählte. Dieser morgendliche Rundweg führt uns auch zu Taras Familie. Am Rande des Dorfes wohnen seine Eltern, die Schwester und seine betagten Großeltern, Opa im Alter von 84, Oma im Alter von 83 Jahren. Zum Abschluss steigen wir hinauf zum mächtigen Wacholder Baum, der über Ghara thront. Im Schatten dessen befindet sich ein kleiner Tempel, der Shiva geweiht ist.

 

Govinda Haus in Ghara, Nepal Tempel in Ghara, Nepal Kinder in Ghara, Nepal

 

Zurück in der Namaste Lodge ist es die passende Zeit für das Frühstück von Tara und Dawa. Was wohl? Dhaal Bhaat!. Die ersten nach Ghorepani aufsteigenden Trekker kommen schwitzend an der Lodge vorbei. Wir hingegen verlassen diesen Hauptweg und steigen erst einmal hinunter zum Ghara Khola. Nach etwa 30 Minuten Abstieg kommen wir auf dem schmalen, teilweise recht steilen Pfad nach Paudwar (1.900 m) gehörig ins Schwitzen, denn die Mittagsonne brennt gewaltig vom Firmament. Wesentlich eher, als von Tara prognostiziert, erreichen wir das heutige Ziel.

 

Ausgabe der Zeutnisse in NepalDie Community Lodge des Dorfes liegt direkt neben der Schule. Während wir in Ghara, wegen der stattfindenden Abschlussarbeiten für die Zeugnisse, einen Umweg um die Schule machen mussten, werden hier die Zeugnisse bereits öffentlich verteilt. Schüler, Eltern und das Lehrpersonal sind auf dem Schulhof versammelt. Die Leistungen eines jeden Schülers, so erklärt es Tara, werden vorgelesen, Lob und Tadel erteilt und natürlich auch, ob in die nächst höhere Klasse versetzt oder ob eine Ehrenrunde, wie wir es bei Nichtversetzung sagen, zu drehen ist.

 

Unser Spaziergang am Nachmittag wird durch ein plötzlich heran nahendes Gewitter beendet. So eben wieder ein Dach über den Kopf beginnt es zu hageln. Danach folgt ein langer ausgiebiger Regenguss, so dass wir uns die restliche Zeit des Tages mit Karten spielen vertreiben.

 

Dhaulagiri, Nepal11. Tag - 30.03.2009

 

Guten Morgen Dhaulagiri. Er begrüßt uns im Morgengrauen, versteckt sich dann aber schnell hinter dicken Wolken. Trotzdem, der Tag bleibt zunächst sonnig, aber dann. Paudwar, AnnapurnaDie Erfahrung lehrt, der dritte Trekking-Tag ist immer der schwerste. Oberhalb von Paudwar führen recht steile Stufen durch Terrassenfelder aufwärts. Schließlich erreichen wir eine Weide, auf der sich ein einfacher Viehstall befindet und ein paar Buffs weiden. Der weitere Aufstieg führt durch dichten Urwald. Der Höhenkamm, dort wo sich die neue Lodge befinden soll, liegt nun vor uns. Die von Tara mit 4 Stunden angegebene Zeit für den Aufstieg ist bereits abgelaufen. Dawa hatte mit mindestens 5 Stunden gerechnet. Das Problem, keiner ist bisher diese Tour gegangen. Alles ist Spekulation oder beruht auf Angaben Einheimischer, denen man nur sehr bedingt trauen darf. Zeitangaben sind ungenau, gelten nur für Einheimische oder die Leute wissen gar nicht was 30 Minuten oder 1 Stunde bedeuten.

 

Wir beschließen, dass Dawa voraus geht, um den weiteren Weg zur Lodge zu erkunden. Elke und ich folgen mit Tara. Der Weg zieht sich weiter mühselig berauf. Glaubt man endlich die Kammhöhe erreicht zu haben, folgt an der nächsten Biegung die große Enttäuschung.  Ein weiterer Absatz ist zu erklimmen. Inzwischen sind wir in dichte Wolken gehüllt und es beginnt zu schneien. Von Dawa keine Spur. Wo ist die Lodge? Tara sputet nun auch voraus. Irgendwo muss die Lodge ja sein. Im tiefer werdenden Schnee werden die Beine immer schwerer. Ein kalter Wind kommt auf. Ich bekomme ein mulmiges Gefühl, denn sieben Stunden sind wir bereits unterwegs. Geht alles gut? Sollten wir nicht besser zurück zur Alm mit dem Viehstall absteigen, um dort die Nacht zu überleben?

 

 

Unerwartet die Erlösung. Dawa kommt uns mit dem Besitzer der Lodge entgegen. Mit dabei eine Kanne heißen Tee, ein paar Kekse. Wie durch ein Wunder reist der heftige Wind die Wolken auseinander. Nicht nur unsere Unterkunft wird sichtbar, sondern auch das gewaltige Panorama des Annapurna. Die letzen Meter sind nun nur noch ein Klacks. Hier bekommen wir es bestätigt: Khopra Danda , 3.660 m hoch, 1.800 Höhenmeter sind bewältigt.Küche in Khopra Danda, Annapurna

 

Eine wohltuende Wärme umgibt uns in der Küche am offenem Herd der Lodge. Gemeinsam mit dem Wirt, Tara und Dawa kreieren wir eine Knoblauch-Zwiebel-Ingwer-Suppe mit Ei und weiteren Zutaten. Was gibt es danach noch schöneres als ein warmes Bad. In einer großen Schüssel stehen und das Wasser mit der Schöpfkelle über sich zu gießen. Alle Strapazen des Tages sind schnell vergessen. Beim gemeinsamen Abendessen mit Dhaal Bhaat, gibt es allen Grund den mitgebrachten Schinken aufzuschneiden.

 

12. Tag - 31.03.2009

 

Um 6 Uhr wache ich auf. Ein Blick durch das kleine beschlagene Fenster, sagt mir, dass die Berge noch hinter morgendlichen Dunst verborgen sind. Eine Stunde später. Ein unbeschreibliches Panorama reist mich aus den Federn. Zum Greifen nahe glitzern die gewaltigen Eisriesen des Himalaya im Schein der aufgehenden Sonne. Der Dhaulagiri im Westen, es folgen Tukuche Peak, Nilgiri und Annapurna South im Norden. Nur der Machhapuchare befindet sich im vollem Gegenlicht.

 

Dhaulagiri von Khopra Danda Machapurchare von Khopra Danda Khopra Danda im Schnee

 

Da es gestern zu heftig geschneit hat und auch das Nebelrisiko zu groß ist, entfällt der geplante Ausflug zum Khari Baraha Tempel (4.100 m). Während Elke es sich in der Küche gemütlich macht, unternehmen Tara und ich einen Spaziergang. Von der Lodge steigen wir den Sattel hinauf. Auf der gefrorenen Schneedecke folgen mindestens 90 kg nur 55 kg Körpergewicht. Während Tara bequem voran schreitet, breche ich zumindest bei jedem 2. Schritt ein. Im Süden türmen sich gewaltige Wolkenmassen auf. Über uns tost ein Kampf der Wettergrenzen. Es ist ein einmaliges Schauspiel den Sieg der Warmfront aus dem Süden in dieser Höhe erleben zu können, obwohl damit unser Ausflug beendet wird. In der Lodge Khopra Danda, Annapurna

 

Im Laufe des weiteren Tages bleibt es wie zu erwarten bewölkt. Zeitweise fällt wieder etwas Schnee und ein eisiger Wind tobt sich hier oben aus. Dies ist die Gelegenheit, ein Nickerchen am Nachmittag zu machen. Anschließend lassen wir die Dining Hall für 100 Rupien aufwärmen. Erst lesen, Musik hören und der Abend endet mit Kartenspiel. Übrigens, wir sind hier die einzigen Gäste. Nach Auskunft des Wirtes besuchen zur  Saison maximal 2 Gruppen diesen Ort pro Monat.

 

13. Tag - 01.04.2009

 

In der Nacht tobt der Sturm um das Schlafhaus. Ich träume davon, dass wir morgen früh tief eingeschneit sind. Es ist schon eine recht außergewöhnliche Wettersituation zu dieser Jahreszeit. Normalerweise beginnt spätestens Anfang März die Trockenperiode nach dem Winter. Das erste Licht des Tages dringt ins Zimmer. Ein Blick hinaus. Kein Wölkchen am azurblauen Himmel. Ein atemberaubender Rundblick.

 

 

Der Wirt der Lodge begleitet uns durch den im Schnee anfangs nur schwer erkennbaren Pfad hinunter. Nach etwa 800 m Abstieg ereichen wir die im Rohbau fertige Lodge in Chhistibang. Handwerker sind fleißig mit dem Innenausbau und Herstellung der Inneneinrichtung beschäftigt. Zur kommenden Herbstsaison ist die Einweihung geplant, so dass der Aufstieg nach Khopra Danda auf diesem Wege für Trekker optimal möglich ist.Handwerker Auch diese Lodge ist Teil des australischen PEREGRINE Projektes. Wie die Lodges in Paudwar, Khopra Danda, und weiter unten in Swatha gehören die Unterkünfte den jeweiligen Dorfgemeinschaften. Die erwirtschafteten Überschüsse kommen den Schulen der Gemeinden zu gute.

 

Der wolkenlose Himmel bleibt uns weiter treu. So wird es angenehm schattig, als wir in den Dschungel mit seinen vermoosten  Rhododendren eindringen, der schließlich in Mischwald übergeht. In Swatha kehren wir in die gemütliche neu gebaute Magar Lodge ein. Diese wird von einer Lehrerin bewirtet. Wie sich später herausstellt, stammt sie aus Ghara und ist eine ehemalige Schulkameradin von Prasanta. Die bislang einsame Tour, auf der wir keinen Touristen trafen, führte uns durch das Siedlungsgebiet der Magar.Lehrerin aus Ghara, Nepal Diese recht große Bevölkerungsgruppe ist wie die Gurungs und Tamangs zentralasiatischen Ursprungs, jedoch hinduistischen Glaubens. Die meisten sind Bauern, darunter aber auch viele geschickte Handwerker. Bis zum 17. Jahrhundert bestand im Westen Nepals sogar ein ausgedehntes Magar-Königreich. Die Leute zählen zu den freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen in Nepal.

 

Nach Sonnenuntergang entwickelt sich ein gewaltiges Gewitter. Nach heftigem Wetterleuchten rings herum in den Bergen, öffnen sich die Himmelsschleusen.

 

Lodge in Ghorepani, Annapurna14. Tag - 02.04.2009

 

Es ist und bleibt trübe. Heute beim 4. Anlauf zum Poon Hill spielt das Wetter wieder einmal nicht mit. Wir überqueren den Ghara Kola und steigen über Terrassenfelder hinauf nach Citre und erreichen den Trekking Highway Tatopani - Ghorepani. Prompt begegnen uns 2 leicht bekleidete Damen in Sandalen, die sich schwitzend den Weg hinauf kämpfen. In der Dhaulagiri Lodge kehren wir zu einen Glas Tee ein. Beim Aufbruch trifft eine 15-köpfige Gruppe aus Japan ein. Zur Mittagzeit sitzen wir in der Snowland Lodge in Ghorepani am Kanonenofen, auf dem Helmut im Jahre 2000 seine Turnschuhe verschmoren lies. Gerne würden wir bleiben, doch die Wolken hängen tief herab. Ein Ausflug im Nebel zum Poon Hill hinauf, ist sinnlos. Die Entscheidung fällt leicht. Wir wandern weiter zum Deurali Pass (3.100 m) und sollte morgen das Wetter wieder klar sein, können wir auch dort zu einen Aussichtpunkt mit fast gleichen Panorama wie vom Poon Hill hinauf.

 

Auf geht’s. Wieder verschluckt uns der dichte Rhododendrenwald durch den dicker Nebel wabbert. Als uns dieser finstere, geheimnisvolle Märchenwald in luftiger Höhe frei lässt, stehen wir vor dem Aussichtpunkt Thap La in etwa 3.200 m Höhe. Direkt neben den unzähligen bunten im kalten Winde flatternden Gebetsfahnen befindet sich ein Kiosk. Cola, Fanta, Sprite, die bekannten Schokoriegel, eigentlich alles was des müden Wanderers Herz begehrt ist im Angebot. Nachdem zu den vorhandenen Fähnchen sich noch das unserige Fahnenband gesellt hat, machen wir uns auf den Weg hinunter nach Deurali (3.100 m). Wir befinden uns nun im Gebiet der Gurung, deren Religion eine Mischung aus Hinduismus und Buddhismus ist (siehe hierzu mein Reisebericht vom Herbst 2006 „Besuch der Gurung-Dörfer im Annapurna”).

 

Lodge Deurali Pass, AnnapurnaDas nennt man Timing. Mit dem Augenblick als wir die Lodge in Deurali betreten, setzt der erwartete Dauerregen ein. Hier habe ich vor 15 Jahren auf meiner 2. Nepalreise mit dem Summit Club übernachtet. Auf dem Deurali Pass steht inzwischen eine weitere Lodge. Zwischen beiden befinden sich einige Souvenirstände. Die Räumlichkeiten in der Lodge scheinen nach 15 Jahren hingegen unverändert.  Selbstverständlich gibt es heute eine elektrische Versorgung. Am Pfosten in der Mitte des Raumes ist eine komplexe Energieverteilung angebracht, an der 3 Handys geladen werden. Der Versuch meine Akkus aufzuladen, scheitert wohl an der zu niedrigen Spannung.

 

Verdammt noch mal, wo ist meine Brille geblieben? Ich durchstöbere all meine Sachen und bin absolut sicher, dass ich die Brille nicht in Ghorepani liegen gelassen habe. Unterwegs habe ich doch die leeren Akkus der Kamera ausgetauscht. Dies wäre ohne Sehhilfe nicht möglich gewesen. Unterwegs verloren? Ich begrabe schon alle Hoffnungen in den nächsten Tagen die Speisekarte lesen, geschweige denn mein Tagebuch weiter führen zu können. Hätte ich doch eine der Ersatzbrillen, die im Büro in Kathmandu liegen, mitgenommen. Mit Elke, Tara und Dawa recherchieren wir, wo die Brille verloren gegangen oder vergessen worden ist. Da ist sie ja! Elke hat sie auf einem ihrer Fotos entdeckt. Dank der hohen Auflösung. Sie liegt auf dem Sockel, wo ich mit Tara die Gebetsfahnen aufhängte. Trotz des strömenden Regens läuft Tara los und eine Stunde später, bin ich wieder sehender Mensch. Danke Elke, danke Tara!

 

Zum Abend hin füllt sich der Gastraum. Nicht mit Touristen, da bleiben wir die einzigen, sondern alle hier lebenden Einheimische versammeln sich vor dem Fernseher. Die Unterhaltung beginnt mit einem recht ansehnlichen Videoclip mit Musik und Bildern aus Tibet. Danach folgt ein typischer Bollywood Movie. Die Damen des Hauses spielen während dessen Rommee.

15. Tag - 03.04.2009

 

Von 0 auf 100 Touren. Tara schmeißt uns wie vereinbart aus den Federn. Sonnenaufgang! Mit Vollgas geht es in 15 Minuten zum Aussichtsturm. Dhaulagiri und Annapurna sagen „Guten Morgen“. Da es schon in dieser frühen Morgenstunde sehr dunstig ist, zeigt sich der Machhapuchare nur als schwache Silhouette. Bereits beim Rückweg zur Lodge bilden sich die ersten Wolkenbänke. Das für diese Jahreszeit sehr ungewöhnliche Wetter bleibt beständig.

 

Auf mir bekannten Wege, an einige markante Stellen kann ich mich gut erinnern, steigen wir eine enge Schlucht hinunter. Auf dieser Haupt-Trekking-Route kommen uns Wanderer aus aller Welt, allein, mit Guide oder in der Touristengruppe, entgegen. Nach Tadapani (2.630 m) müssen wir schließlich noch einmal gut 30 Minuten aufwärts. Tadapani - Annapurna, NepalHier stehen wir vor der Entscheidung. Ursprünglich wollten wir über Kotdanda nach Jhinu absteigen, um dort ein Bad in den heißen Quellen zu nehmen. Da dieser Pfad sehr schmal und aufgrund des Regens der letzen Tage glitschig ist, kommt diese Variante nicht in Betracht. Die Alternative über Kimrong zu wandern lassen wir ebenfalls fallen, zumal spätestens nachmittags wieder mit Regen zu rechnen ist. So werden wir nach Ghandruk (1.940 m), dem zweitgrößten Gurung-Dorf, meist über Steinstufen absteigen. Die hier in und um Ghandruk, Landruk und Chhomrong lebende Gurung sind wahre Weltmeister im Treppenbau.

 

Während des Abstiegs kommen uns einige Träger der Agentur „Himalayan Trekking“ aus England (UK) entgegen. Wir zählen mindestens 10 Träger. Aber wo bleiben die Touristen? Es ist schon recht spät. Ein Guide, gibt uns die Auskunft, dass die Gruppe folgt und man heute noch bis Tadapani möchte. Einige Minuten später kommen uns ca. 25 Personen entgegen, die sich mühsam den Weg hinauf kämpfen. Sehe ich richtig? Da ist man mit Behinderten und mindestens 2 Blinden hier im Himalaya unterwegs. Eine junge blinde Frau, die völlig verausgabt wirkt, wird zwischen 2 Personen quasi hinauf geschleppt. Das kann doch nicht wahr sein! Unverantwortlich von den Organisatoren und Veranstaltern solch ein Unternehmen überhaupt anzubieten, geschweige denn durchzuführen.

 

In der Breeze Lodge, schon fast ein Hotel, ist der Schweiß der zurückliegenden Tage schnell im Abfluss der Dusche verschwunden. Ghandruk - Annapurna, NepalDraußen rinnt wieder der Regen. Das eigentliche Gurung-Dorf Ghandruk besteht aus einer Ansammlung eng aneinander stehender 2-geschossiger Häuser, die mit Schiefer bedeckt sind. Die gesamte Vorderfront nimmt eine Veranda ein, auf der sich tagsüber das Leben der Einheimischen abspielt, falls man nicht auf den umliegenden Feldern aktiv ist. Das Dorf mit seinen verwinkelten Gassen wird inzwischen von mehr als 40 Hotels und Lodges umgeben, so dass man dieses Zentrum leicht übersehen kann. An Unterkünften mangelt es hier keinesfalls. Außer einer 5-köpfigen Gruppe aus Belgien und uns ist sonst niemand mehr in der Breeze Lodge zu Gast. Über die Hälfte der Zimmer steht leer, was auch für die umliegenden Quartiere gilt.

 

16. Tag - 04.04.2009

 

Es dämmert, Annapurna und Machhapuchare ragen in das morgendliche Grau empor. Dann treffen die Strahlen der noch nicht sichtbaren Sonne auf die Spitzen der Gipfel. Von dort wandert das Licht langsam die vereisten Wände hinunter. Der Tag erwacht.

 

Annapurna South Machhapuchare Breeze Lodge, Annapurna

 

Unser heutiges Ziel ist Chhomrong. Obwohl der gewählte Weg über Kotdanda (2.340 m), hinunter zum Kimrong Kola und von dort wieder hinauf zumindest gemäß Karte nicht zu den Hauptrouten zählt, sind wir nicht allein unterwegs. GhandrukIm morgendlichen Sonnenschein durchqueren wir das alte Dorf. Majestätisch erhebt sich im Hintergrund der Annapurna South. Mein Blick schwenkt nach oben und schon liege ich lang. Achtung, trotz gut ausgebauter Wege und Treppen. Eine Stolperfalle ist tückisch. Was hat uns Tara gelehrt? Bleibe stehen, wenn du nach oben blickst oder ein Foto machen möchtest. Außer Schreck ist alles gut gegangen. Wir erreichen Kotdanda mit Lodges und den viel wichtigeren Kiosken. Beer also available here. Nach Abstieg folgt zwangsläufig der Aufstieg. Dort wo man wieder auf den Hauptweg trifft, steht ein Kiosk, welches sogar kleine Mahlzeiten anbietet. Trotz aufkommender Bewölkung ist uns das Wetter noch einige Zeit wohl gesinnt.

 

Auf den weiteren Höhenweg erreichen wir Chhomrong (2.170 m). Dieses Dort besteht eigentlich nur noch aus Lodges, die sich rechts und links des Weges säumen. Wenn da nicht die schwarzen dicken Wolken über uns hängen würden, könnte man noch etwa 1 Stunde in Richtung Sinuwa weiter wandern. Hierbei sollte man beachten, dass man erst gut 200 Höhenmeter hinunter und dann wieder aufsteigen muss. So gönne ich mir in der Mountain View Lodge eine 1-stündige Massage. Danach setzt wieder der Dauerregen ein und wir sind froh, hier zu übernachten. Zimmer, Gastraum und sanitäre Anlagen sind sehr gut. Die Küche jedoch mangelhaft, Salz und Gewürze scheinen unbekannt zu sein. Wir werden zukünftig nach einem alternativen Quartier Ausschau halten.

 

Chhomrong Khola17. Tag - 05.04.2009

 

Wie gestern begrüßen uns Annapurna und Machhapuchare zum Sonnenaufgang. Nun müssen wir den einzigen Weg zum ABC folgen. In diesem engen Tal gibt es keine Alternativen. Wie bereits erwähnt, führt der gut ausgebaute Weg hinunter zum Chhomrong Kola. Hier unten haben wir vorerst den letzen Blick auf den Annapurna South. Um die Götter des Himalaya bezüglich Wetter gnädig zu stimmen, knüpfen wir ein Band mit Gebetsfahnen in die Maschen der zu überquerenden Hängebrücke.

 

grauer LangurVon nun an geht es bis Dovan (2.600 m) wechselnd bergan, bergab, bergauf. Dann wandert man erst gemächlich, zuletzt etwas steiler ansteigend nach Himalaya (2.920 m). Je nach Höhenlage durchqueren wir Mischwald, dichte Rhododendron- und lichte Bambus-Wälder. Hin und wieder ist ein rauschender Wildbach zu überqueren, dessen Wasser von den hoch aufragenden Felswänden herab stürzt. Tief unten tost der Modi Kola. Ein „grauer Langur“ (Affe mit weißem Bart) lässt sich durch uns nicht irritieren. Am Nachmittag erreichen wir Himalaya. Dieser Ort besteht lediglich aus 2 Lodges und einem Campingplatz. Hier erhaschen wir sozusagen das letzte freie Zimmer obwohl die Lodge nur zur Hälfte belegt ist. So lange die Besitzer der Lodges noch Gäste erwarten, werden keine Einzelzimmer, geschweige denn Zimmer an Guides oder Porter vergeben.

 

Die Bewölkung hat zum Nachmittag hin zwar zugenommen, doch heute ist jeglicher Regen ausgeblieben. In der Dämmerung reist die Bewölkung auf. Kommt nun endlich das lang ersehnte Frühjahrwetter?

 

18. Tag - 06.04.2009

 

Ja, das unberechenbare Wetter. Die Schlucht wird immer enger. Beidseitig ragen steil abstürzende Felswände empor, hinter der die Sonne verborgen bleibt. Jedenfalls leuchtet über uns das blaue Firmament. In Deurali (3.230 m) angekommen, blinzelt die Sonne auch etwas hinunter. Wir folgen gemächlich dem Verlauf des Modi Kola durch sein recht breites Flussbett. Dann wird es noch einmal steiler. Einige Schneefelder, verursacht durch herabgestürzte Lawinen von oberhalb der Felswände liegenden Gletschern, sind zu queren. Machhapuchare BC, AnnapurnaSchließlich liegt das Machhapuchare BC (3.700 m) vor uns. Das MBC besteht aus 5 in gleicher Bauweise (L-Form) erstellten Lodges. Im kurzen Schenkel der Gastraum mit Küche, im langen die Zimmer an dessen Ende sich die Toiletten und der Duschraum befinden.

 

Der geplante Ausflug zum Quellgebiet des Modi Kola fällt ins Wasser. Regen und Hagelschauer wechseln sich seit unser Ankunft ab. Zum Glück habe ich meinen Triller und MP3 dabei, denn nicht jeden langen Nachmittag mag man mit Karten spielen hinter sich bringen.

 

Aufstieg zum ABC19. Tag - 07.04.2009

 

Sonnenschein! Nach dem Frühstück beginnen wir den Aufstieg über das sanft ansteigende Schneefeld zum Annapurna BC (4.170 m). Einige Leute sind schon vor uns unterwegs. Andere kommen uns bereits vom ABC entgegen. Je mehr wir uns dem ABC nähern, desto mehr verschwinden die Berge hinter den aus Süden anstürmenden Wolkenmassen. Am nahe der Lodges (Baustil ähnlich wie im MBC) gelegenen Chörten schaffen wir es noch, die Gebetsfahnen anzubringen, bevor es zu schneien beginnt. Es ist erst 10:45 Uhr. Wir sitzen fest. Draußen tobt der Sturm, ein guter Grog, gebraut mit Khukri-Rum wärmt die Gemüter etwas auf.

 

 

Zum Abend hin reißt die Bewölkung etwas auf. Der Annapurna II wird sichtbar. Der Annapurna I bleibt hinter dicken Wolken verborgen. Ein Blick in seine steile Südwand ist jedoch erlaubt. Erschreckend weit sind die Gletscher zurück gewichen. Hoch oben auf der Moräne stehend, blickt man in eine tiefe Geröllwüste, wo sich einst das Eis bis hinunter zum EBC zog.

 

20. Tag - 08.04.2009

 

Wenn es abgeschneit hat, ist die Luft klar und der Tag wird sonnig. Diese Wetterweißheit hat bis gegen 9 Uhr Bestand. Zu dieser Zeit sind wir wieder am MBC und die Sonne dringt nur noch verschleiert durch die sich auftürmenden Wolken. Trotzdem, in den frühen Morgenstunden genossen wir ein grandiose Panorama.

 

Machhapuchare Annapurna I Annapurna II

 

Nun geht es den gleichen Weg wieder bergab. Bis hinunter nach Bamboo kommen uns einige Gruppen entgegen. Sogar einige Familien mit Kindern steigen auf, denn es sind z.Z. Osterferien. Auch einige Athleten sind auf dem Weg zum ABC. Morgen startet der Annapurna Marathon vom ABC nach Tadapani. Trotz zunehmender Bewölkung bleiben wir vorerst vom Regen verschont. Gewitter im AnnapurnaDoch kurz vor Dovan setzt das nachmittägliche Gewitter ein. Donnergrollen, Hagel und schließlich rinnen die Wassermassen. Zum Glück endet dieses Intermezzo nach etwa einer Stunde, so dass wir trockenen Fußes Bamboo erreichen.

 

Während über uns das nächste Gewitter tobt, diskutieren wir den weiteren Verlauf. Übermorgen werden wir von Jhinu (heiße Quellen) direkt nach Birethanti wandern und von dort nach Pokhara fahren. Die um ein Tag längere Variante über Landruk, Pothana und Dhampus streichen wir angesichts der unstabilen Wetterlage.

 

21. Tag - 09.04.2009

 

Mein Waschzeug hat auf mich in Chhomrong gewartet. Hatte ich es doch im Duschraum vergessen. Nach 5 Tagen mit der Behelfszahnbürste (Finger), ist es eine Wohltat, die Zähne richtig putzen zu können. Seit 10 Uhr regnet es ohne Unterbrechung. Die Trekker auf dem Weg zum MBC/ABC tun uns leid, ebenso die Marathonies, die uns auf dem recht rutschigen Weg überholen.

 

Momentan prasselt Hagel herab. Die zu Mittag in der Mountain View Lodge bestellte Tomatensuppe ist dünn und fad und ebenso wie die von Elke bestellte Pizza ungewürzt. Vielleicht hat die Gruppe aus England mit ihrem Küchenteam mehr Glück, die auf dem Campingplatz der Lodge im strömenden Regen ihre Zelte aufschlagen.

 

Wir warten eine Regenpause ab und steigen dann so schnell wie möglich die steilen Steintreppen nach Jhinu hinunter. Trotzdem erwischen uns ein paar Schauer. Mulmig wird mir, als der Weg parallel, teilweise unter den Stromleitungen verläuft und über uns die Blitze zucken. Sollte der Blitz uns treffen, sind wir direkt im Nirwana, meint Elke. Ich vertraue darauf, dass nichts passiert, denn wir sind bei weitem nicht allein unterwegs. Kartenspiel in der LodgeEs herrscht Hochbetrieb, insbesondere aufwärts nach Chhomrong: Wanderer unterm Regenkep, Träger unter „Nepali Gore-Tex“ (aufgeschnittener Abfallbeutel). Auch Dawa ist entsprechend ausgestattet.

 

Endlich retten wir uns in die New Hot Spring Cottage Lodge. Während Tara und Dawa trotz des Unwetters zu den heißen Quellen absteigen, verzichten Elke und ich. Morgen sind wir in Pokhara und vermeiden somit auch die Erkältung, die sich Tara einfängt. Nach einem deftigen nepalischen Abendessen folgt schließlich das beliebte Kartenspiel Rommee. Dawa ist inzwischen fast unschlagbar.

 

Sonnenaufgang Annapurna South22. Tag - 10.04.2009

 

Wunder gibt es immer wieder. Vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang erfreuen wir uns des Wetters, wie es normalerweise seit Tagen hätte sein sollen. Kaum ein Wölkchen am königsblauen Himmel. Noch einmal steile Stufen hinab und wir sind in New Bridge am tosenden Modi Khola. Von hier wird der Weg recht gemütlich. Entlang der Terrassenfelder, auf welchen teilweise noch der reife Weizen steht, einzelnen Bauernhöfen erreichen wir Landruk Phedi. Lodge am Modi Khola, AnnapurnaHier an der Brücke über den Modi Khola, dem Weg zwischen Ghandruk und Landruk befindet sich die Beehive View Lodge. Vor 10 Jahren habe ich hier mit Dorlis übernachtet als das Gasthaus noch einsam an der Uferböschung stand.

 

Nun folgen wir den Weg, leicht auf- und absteigend durch Bauernlandschaft und kleinen Siedlungen wie im Frühjahr 1999 nach Birethanti. Kindergarten in NepalDie Wanderung unterbrechen wir in einem Kindergarten. Eine Erzieherin betreut 25 Kinder des Dorfes und der Umgebung. Der landschaftlich reizvolle Weg endet schließlich in Syauli Bazar. Hier beginnt die neu von Birethanti aus gebaute Straße. Brücke in Birethanti, AnnapurnaNoch sind keine Autos und Motorräder unterwegs. Wie wir später in Birethanti feststellen,  wird die Brücke über den Modi Khola gerade gebaut. Da zwischen Birethanti und Nayapul der Fahrweg auch schon provisorisch angelegt ist, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis der Verkehr entlang des Modi Khola rollt.

 

In Birethanti angekommen, nimmt uns ein Einheimischer in seinem Geländewagen mit nach Pokhara. Wir sind ehrlich gesagt sehr froh darüber, denn im Laufe des Tages wurde es sehr, sehr heiß.

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Pokhara, Annapurna Range23. Tag - 11.04.2009

 

Ein Super-Sonnentag. Das gewaltige Panorama des Annapurna Range erhebt sich über das nur 850 m hoch gelegene Pokhara. Den eingesparten Trekking-Tag verbringen wir hier am Phewa See. Dawa fährt nach dem Frühstück zurück nach Kathmandu. Während Elke mit Tara einen Ausflug in die Umgebung von Pokhara unternimmt, bummle ich allein los. Entlang der Uferpromenade, vorbei an den unzähligen Basaren und Restaurants begebe ich mich zur Bootsanlegestelle. Heute am Samstag, den wöchentlichen freien Tag in Nepal, besuchen viele Einheimische den Vahara gewidmeten Tempel, der auf einer kleinen Insel im See liegt. Man lässt sich in langen, schlanken Booten über den heute türkis schimmernden See paddeln. Hoch oben am Horizont erheben sich majestätisch Dhaulagiri und Machhapuchare. Vom Aussichtpunkt Sarangkot schweben die bunten Drachen der Paragleiter hinab.

 

Phewa See - Pokhara Promenade, Pokhara Bootsfahrt Phewa See, Pokhara

 

Später befinde ich mich unverhofft auf einem Kirmesplatz. Anlässlich des in 3 Tagen bevorstehenden New Year 2066 sind auf dem Campingplatz am westlichen Ende der Promenade Buden, Karussells usw. aufgebaut. Alles was zum typischen Rummelplatz gehört. Jedoch sind die Fahrgeschäfte recht altertümlich, entweder durch dicke Dieselmotoren oder die Kinderkarussells werden per Hand angetrieben. Wie bei uns findet man die Schießbude, Glückspiel, Imbiss- und Eisbuden. Auch der Luftballon-Verkäufer fehlt nicht. Er füllt die bunten Ballons mittel Gasflasche. Karbid rein, Wasser drauf, Ventil drauf und die „Bombe“ ist fertig.

 

Kirmes in Pokhara, Nepal Kinderkarussell in Pokhara, Nepal Luftballons

 

Den Rest des Tages genieße ich im Garten des „Bumerang“, um schließlich noch meine Post im nächsten Internet Cafe abzuholen.

 

24. Tag - 12.04.2009

 

Frohe Ostern, Heute ist ja Ostermontag. Haben wir die Feiertage noch total vergessen. Der Touristenbus befördert uns pünktlich nach Kathmandu zurück. Im Hotel Vajra eingetroffen, ist die Verbindung zum Internet mittels WLAN schnell hergestellt. Gegen 22 Uhr wird das Notstromaggregat des Hotels abgeschaltet und damit bricht die Verbindung zusammen. Feierabend.

 

Bhangtapur, Nepal25. Tag - 13.04.2009

 

Nach getaner Arbeit in unserem Büro (den ganzen Tag stand Strom zur Verfügung), begeben wir uns am Nachmittag nach Bhagtapur. Heute am Vorabend zum New Year findet hier das Bisketjatra statt. Diese Feierlichkeiten sind der spektakulärste Willkommensgruß an des neue Jahr in Nepal. Es ist das große Wagenfest. In schwerfälligen, wackligen pagodenförmigen Prozessionswagen werden die Götter Bhadrakali und Bhairava durch die engen Gassen gezogen. Das Fest beginnt mit einem turbulenten Seilziehen. Die Männer der Ober- und Unterstadt versuchen den Wagen Bhairava jeweils in ihren Stadtteil zu ziehen. Unter lauten Anfeuerungsrufen und johlender Jungendlicher werden die Wagen schließlich unter großer Kraftanstrengung mit dicken Seilen zum Fluss hinunter gezogen. Dort wird spät abends ein 25 m hoher Lingam aufgerichtet, der am Neujahrstag, ebenfalls in einem harten Wettkampf wieder umgeworfen wird.

 

 

26. - 28. Tag - 14. - 16.4.2009

 

3 Tage haben wir, soweit wie Strom zur Verfügung stand, fleißig im Büro gearbeitet. Die „No Power Time“ nutzten Govinda und ich für diverse Einkäufe, den Besuch des Königpalastes, der inzwischen zum Museum (Narayanhiti Palace Museum) umgebaut ist. Trotz des Eintritts in Höhe von 500 Rupien lohnt sich eine Besichtigung. Während unseres etwa 2-stündigen Rundgangs trafen wir keinen einzigen Touristen. Fotografieren ist im Museum nicht gestattet.

Eine unverhoffte Zeremonie bot sich am 15.04. auf dem Königplatz in Kathmandu. Unterhalb des Shiva-Tempels, wo Shiva und seine Gattin Pavati aus dem Dachfenster blicken, ist ein Zelt aufgebaut. Bhel Bibaha, im Alter zwischen 7 und 9 Jahren werden die Mädchen der Newar symbolisch mit Shiva verheiratet. Die Feierlichkeit gleicht etwa unserer Kommunion oder Konfirmation.

 

29. Tag - 17.04.2009 Langtang

 

Endlich, Office ade, Smoke ade. Raus aus Kathmandu, hinein in die frische Natur. Wohin? Ja, wieder ins Langtang. Zum 3. Mal innerhalb von 6 Monaten begeben wir uns auf Fahrt,  zunächst bis Trisuli, von dort heute nur bis Dhunche. Für die Reise hat Govinda einen Toyota Geländewagen mit Fahrer organisiert, denn nicht schon wieder 8 Stunden im überfüllten Overland-Bus. Mit an Bord sind neben Govinda und mir, Hari unser Büroboy, der zwecks weiterer Ausbildung als Träger mitkommt. Des weiteren Tina und Tara, die bis nach Syabru Beshi fahren werden und dort mit dem Tamang-Trek beginnen und später, wie wir, ins Langtang nach Kyanjing Gompa aufsteigen wollen.

Check Point Langtang Nationalpark, Nepal 

Es wird ein sehr heißer Tag und wir alle sind froh, dass uns die Strapazen und der Schweiß im Bus erspart bleiben. In Dhunche steigen Govinda und ich aus. Während Hari mit dem Gepäck noch bis Bharka (1.860 m) weiterfährt, wärmen wir unsere im Büro träge gewordenen Knochen auf und gehen etwa 1 ½ Stunden zu Fuß nach Bharka.Bharka, Langtang

 

Am Abend lernen auch Govinda und Hari das Kartenspiel „Mau Mau“. Nun sollte eigentlich jeder des Himatrek Team, dieses Spiel können. Schließlich erlerne ich das nepalische Spiel „10“. Ziel ist es alle Zehner-Karten zu gewinnen. Üblicherweise spielt man es mit Partner, also 2 gegen 2. Zum Üben geht es auch zu Dritt, alle gegeneinander. Diesem Spiel werden wir uns in den kommenden Tagen abends in den Lodges des Öfteren widmen.

 

30. Tag - 18.04.2009

 

In der Nacht gaben alle Hunde des Dorfes und der Umgebung ihr Stelldichein. Irgendwann waren sie dann wohl heiser und liegen nun die Viere von sich gestreckt auf den Wegen, Treppen und Plätzen in der prallen Sonne. Wir tauchen in einen dichten Kiefernwald ein, der mit einigen rot blühenden Rhododendren durchsetzt ist. Im kühlen Schatten folgen wir einen gemütlichen Panoramaweg hinauf nach Barbal (2.300 m). Syabru, LangtangNach Süden genießen wir den Blick auf die weißen im Sonnenschein liegenden Gipfel des Ganesh Himal und des Tibetan Ranges. Kurz vor Barbal zeigt sich auch der Langtang Lirung (7.246 m) unter wolkenlosem Himmel. Da inzwischen die meisten Touristen ihre Tour drunten von Syabru Beshi starten, ist dieser wunderbare Weg verwaist. Bis nach Thulo Syabru begegnet uns kein einziger Wanderer. Dort treffen wir zur Mittagzeit ein und kehren wie im Herbst vergangenen Jahres in die Evening View Lodge neben der kleinen Gompa ein. Namaste, hello again. Wir gönnen uns eine ausgiebige Pause, denn die Sonne knallt erbarmungslos herab.Landslide, Langtang

Trotzdem kommen wir auf den weiteren Weg hinunter zum Langtang Khola gehörig ins Schwitzen. Im steilen Zickzack führt die letzte Etappe über ein gerölligen, zwischenzeitlich wieder bewachsenen Hang, verursacht von einem gewaltigen Erdrutsch, zur namentlich passenden Siedlung Landslide (1.800 m). Wegen der Hitze, beschließen wir heute nicht mehr bis nach Bamboo zu gehen. So genießen wir die nachmittäglichen Sonnenstrahlen auf der Terrasse.

Langtang Khola31. Tag - 19.04.2009

 

Im linken Ohr rauscht ununterbrochen der Langtang Khola. Wir halten uns an die 1998 geprägten Worte „Auf geht’s, langsam in Langtang“. Es ist schwierig den damals mit Joachim, Monika, Rainer und Bernd gegangenen Weg wieder zu erkennen. In den zurückliegenden 11 Jahren haben in diesem engen Tal einige Erdrutsche das Landschaftsbild geändert. Stellenweise sind die Wege neu verlegt oder ausgebaut.

 

Auf den herunter gegangenen Geröllhalden wuchert dicht beieinander stehend der „Himalayan Alter“, ein sehr schnell wachsender Laubbaum. In der gegenüber liegenden steilen Felswand hängen einige wilde Bienenstöcke, die kaum erreichbar erscheinen. Lama Hotel, LangtangDoch entdecken wir einige Strickleitern. Mutige und schwindelfreie Einheimische ernten von Zeit zu Zeit den wilden Honig.

 

Nach etwa 1 ½ Stunden wechseln wir über eine neue Hängebrücke auf die andere Seite. Unter uns donnern die Wassermassen. Über Rimche steigen wir zum Lama Hotel (2.480 m) auf. Standen 1998 hier nur 3 einsame Gasthäuser, haben wir von unserem Rastplatz einen Blick über die Wellblechdächer des zur kleinen Siedlung angewachsenen Ortes.

 

Rhododendren in LangtangDer Laubwald ist Fichten, durchsetzt mit Eichen und Rhododendren gewichen. Letzte stehen in voller Blüte. Seit gestern Mittag sind wir nicht mehr allein unterwegs, befinden wir uns auf dem Hauptweg nach Kyanjing Gompa. Da kommen uns 2 bekannte Gesichter entgegen. Chabi und Gisbert, die vor ein paar Tagen zu dieser Tour aufbrachen und sich nun auf dem Rückweg befinden. Ein kurzer Plausch. Erfahrungsaustausch, der Tserko Ri (4.984 m) wurde bei bestem Wetter bestiegen und dann müssen wir alle weiter. Den Weg säumen mehr und mehr weiß und rosarot blühende Rhododendren. Ich kann mir jetzt in etwa ein Bild davon machen, durch dichte Rhododendrenwälder im Annapurna unterwegs zu sein.

 

Ghoda Tabela. Im Tibetan Guesthouse gönne ich mir vorerst das letzte Bier. Die Regel: Ab 3.000 m strikter Alkoholverbot im Aufstieg. Draußen zeigen die Schilder eine Höhe von 3.008 m an, aber gemäß Wanderkarte sind es erst 2.972 m. Na dann, prost.

 

32. Tag - 20.04.2009

 

Den weiteren Weg nach Langtang (3.430 m) säumen Teehäuser und Lodges in 20-minütigen Abstand. Der Langtang Lirung lugt im morgendlichen Gegenlicht hinter einer steilen Felswand hervor. Auf halber Strecke öffnet sich das Tal gen Westen. In dunstiger Ferne zeigen sich Tserko Ri und der vergletscherte Gangchhempo (6.378 m).

 

Die Anzahl der Gasthäuser in Langtang ist in 10 Jahren von 2 auf 9 gestiegen. Über dem Bach drehen sich immer noch die drei alten wassergetriebenen Gebetsmühlen. Der Blick zur alten Siedlung und in das hintere Langtangtal wird durch die neuen Lodges verwehrt. Wir beziehen Quartier im Buddha Guesthouse, welches uns Chabi gestern empfahl. Die Auszeit nutze ich für eine wohltuende Dusche. Govinda und Hari schrubben die verschwitzen Socken und T-Shirts, die kurz danach auf der Leine flattern.

 

Gebetsmühlen in Langtang Langtang Lirung Waschtag in Langtang

 

Am Nachmittag besuchen wir die nahe gelegene Gompa. Ein lohnenswerte 500 Jahre alter Ort. Das Gebäude als auch die Räume sind noch im ursprünglichen Zustand erhalten. Doch der Zahn der Zeit zeigt deutlich seine Spuren. Eine Restaurierung ist dringend erforderlich, um diesen Schatz vor den endgültigen Verfall zu bewahren. Und wen treffen wir hier? Govinda II mit 2 Kundinnen aus Schweden, die in Kathmandu bei der UN arbeiten.

 

Gompa in Langtang Innenansicht der Ghompa Gäste der UN

 

Manimauer in Langtang33. Tag - 21.04.2009

 

Entlang unzähliger Manimauern und Chörten folgen wir dem Weg nach Kyanjing Gompa. Noch scheint die Sonne. Über den schroffen Absturz der asiatischen Kontinentalplatte blicken Langtang II und Langtang Lirung. Im Osten zeigt sich neben dem Gangchhempo auch der Langshisa Ri (6.310 m).

 

Kyanjing, LantangAls wir gegen 11 Uhr vor der Gompa von Kyanjing stehen, umhüllen erste Wolken die Gipfel. Zu unseren Füßen liegt die auf etwa 30 Lodges/Gasthäuser gewachsene Siedlung. 1998 standen hier ein paar Steinhütten und 2 oder 3 einfache Herbergen. Das recht komfortable Yala Peak Gasthaus wird in den kommenden 3 Tag unsere Herberge sein. Hierzu gehört auch ein Cafe mit deutscher Bäckerei.

 

GletschermoräneEin schmaler Trampelpfad führt zum Fuße des Gletschers des Langtang Lirung. Unser Ausflug endet an seinem kleinen Gletschersee. Rechts und links ragen die Moränen hoch empor bis weit zurück zur vereisten Steilwand, wo der Gletscher fast senkrecht herabstürzt. Da dunkle Wolken am Horizont nichts Gutes verheißen, begeben wir uns auf den Rückweg. Die von Govinda erkundete Abkürzung führt schließlich durch wegloses Gelände, Steingerümpel, Gehölz und Dornengestrüpp. Den Höhepunkt unseres Rückzuges bildet schließlich die Überquerung des tosenden Wildbaches. Trekking im 5. Schwierigkeitsgrad.

 

Nach der Kaffeepause mit Cappuccino und Schokoladenkuchen in der deutschen Bäckerei, setzt Regen ein. Allmählich geht er in Schnee über.

 

Wintermärchen in Kyanjing, Langtang34. Tag - 22.04.2009

 

Ein Wintermärchen. Der Zuckerbäcker war in der Nacht aktiv. Die ganze Umgebung ist mit einer weiß glitzernden Glasur überzogen. Schneeweiße Berge ragen rund herum in den noch dunkelblauen Himmel. Der Tag erwacht endgültig, als die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne die Gipfel golden anleuchten.

 

Die heutige Wanderung führt in das Tal des Langtang Khola hinauf bis hinter Langshisa Kharka. Der gemächliche Weg verläuft im wechselnden auf und ab zeitweise über Sommerweiden als auch mal durch das Flussbett. Auf den saftig grünen Wiesen weiden Yaks. Rechts und links des engen Tales erheben sich nur „kleine“ 5- und 6-Tausender,  trotzdem zu einer imposanten Kulisse. Am Ende des Tales schiebt sich der Moromoti Peak (6.750 m) ins Blickfeld. Rechter Hand blicken wir ins Tal, in welchem die Gletscher des Gangchhempo und Langshisa Ri, beide über 6.300 m hoch, münden. Nach etwa 10 Kilometern hissen wir am Wendepunkt, nahe der Endmoräne des Langtang Gletschers ein Band mit Gebetsfahnen, als Dank für diesen herrlichen sonnigen Tag.

 

Langtang Khola - Langshisa Kharka Langshisa Kharka, Langtang Yak-Weiden - Langshisa Kharka

 

Auf gleichen Wege geht es zurück. Doch die Sonne ist mittlerweile von Osten nach Westen gewandert. So erleben wir dieses Paradies ein zweites Mal unter anderem Lichtwinkel. Am Nachmittag treffen wir Nina und Tara. Beide sind von Syabru Beshi direkt hierher aufgestiegen und waren somit einen Tag eher als wir vor Ort. Ihr Versuch, heute den Tserko Ri zu bezwingen, scheiterte am Schnee. Im Jahre 1998 hatten wir das gleiche Problem.

 

35. Tag - 23.04.2009

 

5:30 Uhr, es klopft an meiner Tür. Papa aufstehen, klares Wetter! Zum Frühstück ein Chapati mit Honig, den speziellen in fast allen Lodges angebotenen Trekker Honey, bestehend aus 30 % Honig, 30 % Zucker, Rest Wasser. Dazu eine große Tasse Milchkaffee. Wie gestern ist der Tagesrucksack für uns drei mit dem Nötigsten, wie gekochten Eiern, Schokolade und ein paar Kekse gepackt. Am wichtigsten sind die Getränke. All dies schultert Hari auf leichte Weise. Abgesehen vom möglichen Restschnee am Tserko Ri sehe ich mein persönliches Problem beim Abstieg über 1.000 Höhenmeter, so dass wir bereits gestern entschieden, den etwas niedrigeren Kyanjing Ri (4.760 m) in Angriff zu nehmen.

Viewpoint oberhalb Kyanjing, Langtang

Die erste Etappe führt hinauf zum direkt über Kyanjing Gompa liegendem Aussichtspunkt in etwa 4.400 m Höhe. Der Weg liegt zur frühen Morgenstunde im Schatten. Die Temperatur bewegt sich in Minusgraden. Pudelmütze, Schal und Handschuhe sind unerlässlich. Bedächtig langsam, Schritt für Schritt gewinnt man an Höhe. Schließlich blinzelt die Sonne über den Kamm. Im Zickzack noch einige Meter einen steilen Grashang hinauf und wir stehen am Viewpoint. Unter den flatternden Gebetsfahnen haben wir uns die erste Rast redlich verdient. Bereits hier ist das Panorama einmalig. Doch wir wollen noch etwas höher hinauf. Der Gipfel des Kyanjing Ri ist bereits in Sicht. Wir folgen dem Sattel, der mal sanft mal steiler ansteigt. Dann befinden wir in einem Meer bunter Fähnchen auf dem Gipfel. Dahinter die gewaltige Wand des Langtang Lirung, eine unbeschreibliche Gletscherwelt bis hinüber den Yala Peak. Dieser nur 5.500 m hohe Gipfel wird meist als leichter Trekking-Peak verkannt. Mir ist nun klar, dass zur Besteigung ein Summit-Permit erforderlich ist und dieses nur mit Climbing Guide erteilt wird.

 

Kyanjing Ri, Langtang Gletscherwelt Abstieg vom Kyanjing Ri

 

Gipfelerfolg in LangtangKnapp 2 Stunden benötigen wir für den Abstieg, der nicht über Geröll, sondern über weichen Almboden führt. Im Yala Peak Gasthaus stoßen wir auf den Abschluss dieser erfolgreichen Tour gemeinsam mit einem Bier an. Es ist früh genug, um heute bis Langtang zurück zu wandern.

 

36. Tag - 24.04.2009

 

Wie schon in Kyanjing festgestellt, sind inzwischen relativ wenig Touristen unterwegs, denn die Osterferien sind zu Ende. Nur vereinzelt kommen uns kleinere private Gruppen, Wanderer mit und ohne Guide entgegen. Von Großveranstaltern keine Spur. Auffallend ist nur eine Familie mit 2 Kindern. Während Vater und die etwa 8 und 10-jährigen Kinder stramm aufwärts marschieren sitzt Mutter auf einem Muli. Wie Govinda von deren Guide erfährt hat die arme Frau rasende Kopfschmerzen und lässt sich deshalb in die Höhe tragen. Dieses Verhalten ist nicht nur Leichtsinn, sondern auch lebensgefährlich. Was soll man bei soviel Dummheit machen? Auch ein Guide ist in solch einen Fall meist hilflos, wenn der Kunde den weiteren Aufstieg verlangt.

 

Ghoda Tabela, Lama Hotel sind die nächsten Stationen. In „upper“ Rimche ist trotz leer stehender Lodge angeblich kein Zimmer mehr frei. Küche der Lodge in Rimche, LangtangDa hofft man wohl auf ein vergebliches Wunder, dem Eintreffen einer großen Gruppe. Wir steigen halt nach „lower“ Rimche ab. In der kleinen einfachen, einsam am Wegesrand stehenden Lodge sind wir willkommene Gäste. Im Jahre 1998 stand hier nur ein Kiosk mit einigen Getränken im Angebot.

 

Wir sind und bleiben heute Abend die einzigen Gäste. Von der Küchenchefin lassen wir uns mit ihren hervorragend zubereiteten Speisen verwöhnen. Ein Vorgeschmack ist die würzig, scharfe Brennnessel-Suppe.

 

37. Tag - 25.04.2009

 

Ein heißer Tag steht uns bevor. Bereits um 6:45 Uhr brechen wir auf. Noch liegt das tiefe Langtang-Tal im Schatten. Die Lufttemperatur ist bereits recht hoch, als wir in Bamboo die 2.000-m-Grenze unterschreiten. Syabru Beshi, LangtangVon hier scheint der Weg kein Ende nehmen zu wollen, denn jegliche Motivation ist fort. Ich bin froh, dass wir diesen schweißtreibenden Weg nicht bergan gehen müssen. Zu bedauern sind die etwa 30 Japaner, die in „high tech“ eingepackt, sich mühsam aufwärts kämpfen.

 

Dann endlich Syabru Beshi, dessen Hauptstrasse im Vergleich zum Herbst 2008 menschenleer ist. Die mittägliche Sonne knallt herab. High Noon, warten auf John Wayne! Nach erfrischender Dusche feiern wir ausgiebig das Ende dieser Tour mit dem Wirt des Hotel Sky. Sogar Govinda trinkt seine Bierchen und einen Kukhri Rum dazu.

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38. Tag - 26.04.2009

 

Wir haben Glück. Bereits gestern konnte Govinda noch einen Privatwagen organisieren. Oft suchen Fahrer, die Leute von Kathmandu nach Beshi Sahar gebracht haben, Passagiere für die Rückfahrt. Bei geringer Nachfrage, wie jetzt, sind diese froh wenigstens eine Kleinigkeit hinzu verdienen zu können. Trotz Reifenpanne sind wir um 14 Uhr wieder in Kathmandu. Ich übernachte wieder im Hotel Manang.

 

39. - 41. Tag - 27. - 29.04.2009

 

Über diese 3 Tage in Kathmandu gibt es ist nicht viel zu berichten. Gibt es Strom, arbeiten Govinda und ich an der Aktualisierung unserer nepalischen Webseite. Am 28.04. kehrt Elke von ihrer Überlandfahrt aus Tibet zurück. Ihr Bericht ist nicht gerade erfreulich. Die Chinesen halten mit Militär und Polizei alles unter strengster Kontrolle. Raucher des HIMATREK-Team

 

Den letzten Abend feiern wir im Delima Garden Abschied. Neben Govindas Familie sind alle unsere Guides und Helfer dabei, soweit sie sich in Kathmandu aufhalten. Es ist wie immer lustig und unterhaltsam. Mit Rücksicht auf die Kinder verabschieden sich Govinda und Radhika eher. Im Augenblick, als Radhika und Govinda im Ausgang verschwunden sind, entflammen 3 Feuerzeuge. Prasanta, Rudra & Dev schmachteten nach der Zigarette. Man respektiert in Nepal die Meinung der „großen“, d.h. älteren Schwester, nicht zu rauchen.

 

42./43. Tag - 30.04./01.05.2009

 

Der Tag meines Rückfluges ist gekommen. Das Taxi wartet im Hof. Fast hätte ich mein Notebook im Büro vergessen. Gerade am Flughafen eingetroffen, vermisse ich meine Lesebrille. Diese liegt tatsächlich noch im Büro. Govinda 2 bringt sie. Danke! Dann startet der Flug mit GULF über Bahrain zurück in die Heimat. Wie immer treffe ich pünktlich in Frankfurt ein. Nach über 20 Reisen nach Nepal, werde ich heute  zum ersten mal vom Zoll kontrolliert. Mein Koffer sieht sehr ramponiert aus und war auch recht schwer. Metall hat sein Gewicht, wenn man einige Teekessel und Butterlampen aus Messing im Gepäck hat. Zum 2. Frühstück gegen 10 Uhr bin ich wie gewohnt wieder daheim

 

Diese Reise ist zu Ende - die nächste ist nicht nur geplant, sondern die Flüge sind bereits gebucht
Am 05.Oktober starte ich wieder nach Kathmandu